Pressemitteilung
Thema: Ehrenhain unter Denkmalschutz
Leserbrief von Dr. Wolfgang Schoyerer zum Ehrenhain und zum Kriegerbrunnen
Das Kreuz mit den Überschriften: „Hartnäckiger Tod im Ehrenhain“ vom 07.12.2021
Der Tenor von Überschrift und Artikel zu Ehrenhain vom 7.12. und zum Kriegerbrunnen vom 8.12. wird der Bedeutung von Hain und Brunnen nicht gerecht. Nicht der Tod fürs Vaterland im Pathos der NS-Zeit ist für heutige Chamer akzeptabel, sondern die Weitsicht des Verschönerungsvereins um Josef Valentin Heilingbrunner im ersten Drittel des 20sten Jahrhunderts. Angefangen mit der Anlage des „Meranwegs“ durch einen Bahnbauingenieur über den Stadtpark, den Schillerfelsen, den heutigen „Waldpark“ um den Kalvarienberg, die Luitpoldhöhe mit Turm bis zum Ehrenhain haben schon damals Mitbürger eine Naherholungsmöglichkeit geschaffen, wie sie aus heutiger Auffassung von Stadtplanung moderner nicht sein könnte (Durchgrünung, Sponge City).
Und speziell zu Ehrenhain und Krieger- oder Georgsbrunnen: ein uralter Wunsch des Menschen ist es, nicht vergessen zu werden. Für diese „Memoria“ wurden im Mittelalter Klöster und Kirchen gestiftet, was uns hier Kulturhöhepunkte wie Reichenbach und Walderbach geschenkt hat. Später wurden Friedhöfe geschaffen oder Gedenkorte wie Ehrenhain und Brunnen. Aufgabe eines Vereins wie des Historischen Vereins für die Oberpfalz und Regensburg, hier Ortsgruppe Cham, ist es, auf Schutz und Pflege kultureller Werte hinzuweisen. Die rasche Reaktion des Landesamts für Denkmalschutz auf den Antrag von Florian Gruber beweist, dass mit Ehrenhain und Brunnen überörtlich schützenswerte Zeitdokumente bestehen.
Cham, 10.12.2021
Dr. Wolf Schoyerer